„Wer bist du überhaupt, um darüber zu reden?“ Dieser Satz schoss ihr mitten im Zoom-Call durch den Kopf. Aber niemand hatte das laut gesagt. Es war ihre eigene Stimme. Oder besser gesagt – die Stimme ihres inneren Kritikers.
Maria saß vor dem Bildschirm, in der Hand eine Liste ihrer Erfolge (in Stichpunkten, bescheiden, ohne Übertreibung), und versuchte zu erklären, wie sie helfen kann.
Aber jeder Satz fühlte sich an wie eine Übertreibung.
- „Ich habe nur einer Bekannten bei ihrer Präsentation geholfen...“
- „Das war kein richtiges Projekt, eher so eine Beratung...“
- „Ich bin keine Expertin… ich kenne mich nur ein bisschen damit aus...“
Und wieder: Schweigen, Unsicherheit, der leere Blick des Gegenübers.
Das Problem: Der Hochstapler-Syndrom
Du machst gute Arbeit. Menschen danken dir. Du lernst, probierst, entwickelst dich.
Aber sobald du über dich selbst sprechen sollst, geht innerlich die Alarmanlage los:
„Was, wenn das alles gar nicht zählt?“
Kennst du das? Das ist das Hochstapler-Syndrom. Und es ist kein Feind, sondern ein Zeichen: Du verlässt gerade die alte Version von dir selbst.
Doch um auf das nächste Level zu kommen, musst du lernen, über dich zu sprechen – nicht mit Überheblichkeit, sondern mit Klarheit.
Und so geht’s:
Der Wert: Wie du auch kleine Erfahrungen überzeugend verpackst
1. Betrachte deine Erfahrung durch den Nutzen – nicht durch große Worte
Maria sagt heute nicht mehr:
„Ich habe nur bei einer Präsentation geholfen.“
Sie sagt:
„Ich habe einer Gründerin geholfen, ihr komplexes Produkt so zu formulieren, dass Investoren die Idee in zwei Minuten verstanden haben. Danach bekam sie Rückmeldungen von drei Fonds.“
Die Fakten bleiben dieselben – die Formulierung macht den Unterschied. Sie spricht nicht mehr über sich – sondern über den Mehrwert für andere.
2. Verknüpfe dein Wissen mit echten Business-Problemen
Du hast Marketing gelernt? Einem Freund geholfen, seinen Kurs zu verkaufen?
Das ist kein „Kleinkram“, sondern ein Mini-Case.
Vorher:
„Ich habe ein bisschen über Funnels gelesen und meinem Freund geholfen.“
Nachher:
„Ich habe geholfen, ein Bildungsprodukt zu strukturieren. Die Conversion vom kostenlosen Webinar zum Verkauf hat sich deutlich verbessert. Wir haben drei E-Mail-Formate getestet – eines davon hat die Rückmelderate verdoppelt.“
Auch wenn du kein offizielles Projekt hattest: Du hast ein echtes Problem gelöst.
Und genau das zählt.
3. Nutze die Struktur: Problem – Handlung – Ergebnis
Jede Erfahrung lässt sich in ein starkes Beispiel verwandeln:
- Problem – Was war die Ausgangssituation?
Handlung – Was hast du konkret getan?
Ergebnis – Was hat sich dadurch verändert?
So sprichst du klar, sachlich und mit Substanz – ganz ohne Übertreibung.
Du musst nicht „wie eine Expertin“ klingen. Du darfst sprechen wie jemand, der versteht, hilft und wächst. Das ist ehrlich. Und es funktioniert.
Und jedes Mal, wenn du den Mut hast, die Dinge beim Namen zu nennen, baust du nicht nur Vertrauen bei anderen auf – sondern auch Vertrauen in dich selbst.